Schnitzgruppe im Heimatverein Niederlauterstein e.V.


Besuch der Schnitzschule Paul Schneider, Annaberg- Buchholz

Die Schnitzer Andreas Lahl und Eckhard Oettel besuchten am 26. und 27.04.2014 einen Lehrgang zum Thema „Gesichter schnitzen“ in der Schnitzschule „Paul Schneider“  im Erzhammer in Annaberg. In dem 2-tägigen Kurs wurde den 14 Teilnehmern von Grund auf vermittelt, wie ein Gesicht geschnitzt werden kann. Nach der Theorie über die Proportionen  des Gesichtes am Samstagvormittag wurde es am Nachmittag praktisch. Der Leiter der Schnitzschule, Ingolf Gleisl, hatte eine so genannte Gesichtsleiste mitgebracht, an der die verschiedenen Arbeitsschritte zum Gestalten eines Gesichtes erkennbar waren. Geschnitzt wurde ein Bergmannsgesicht mit Hut und Tuch, da dies relativ einfach zu bewerkstelligen ist und zumindest im Erzgebirge öfters mal benötigt wird.

Herr Gleisl machte an einem neuen Rohling die erforderlichen Arbeitsschritte vor, danach hatte jeder Teilnehmer dies an seinem eigenen Exponat zu wiederholen. Da die Vorkenntnisse und Erfahrungen der anwesenden Schnitzer sehr unterschiedlich waren, unterschieden sich auch die Ergebnisse und die Zeit, die zu diesen führte. Am Sonntagnachmittag konnte schließlich jeder ein fertiges Gesicht mit nach Hause nehmen, wobei bei Qualität der Arbeiten dann doch einige Unterschiede zu erkennen waren. Man muss eben üben, bis ein perfektes Gesicht entsteht, es heißt ja nicht umsonst „Übung macht den Meister“.

Durch das neu Gelernte über das Gesichterschnitzen und auch durch den Erfahrungsaustausch mit den teilnehmenden Schnitzern und Herrn Gleisl zu anderen Themen war dieser Lehrgang für uns sehr informativ und lehrreich. Wir werden sicherlich in Zukunft wieder einmal einen der angebotenen Kurse besuchen und versuchen natürlich auch, unser dabei erworbenes Wissen an die Mitglieder unserer Schnitzgruppe weiterzugeben.

Eckhard Oettel

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Freie Presse Annaberg, 28.04.2014

Lebensechte Gesichter in Holz geschnitzt

Es gehört zur hohen Kunst der Schnitzerei: ein Gesicht. Wie man das richtig macht, konnten Schnitzer aus ganz Sachsen - zu ihnen gehörten Corinna Helbig, Henry Kambor und Karli Döring (v.l.) - an diesem Wochenende in der Schnitzschule in Annaberg-Buchholz von Ingolf Gleisl (r.) lernen. Seit Monaten war der Kurs ausgebucht, sagte Leiter Gleisl. "Gesicht und Hände sind schwierig. Viele haben Probleme damit." Daher sei es kein Wunder, dass das Interesse groß war. Und worin liegt nun das Geheimnis eines geschnitzten Gesichtes? "Viele versuchen, es in eine Fläche zu arbeiten. Das ist aber verkehrt. Der Kopf muss schräg nach hinten angelegt werden", so Gleisl. Außerdem spielen Proportionslehre und Anatomie-Kenntnisse eine Rolle. Wichtig sei, die Augen in der Mitte zu platzieren und nicht zu weit oben.

Am 17. und 18. Mai findet der Kurs Oberflächenstrukturen bei Mensch und Tier statt. Und im Herbst wird Wolfgang Süß in einem Spezialkurs die Teilnehmer im Bereich geschnitzte Gruppen schulen. Es gibt für beides noch freie Plätze.